Die Salzburger Sommerfestspiele 2020 fallen trotz Coronavirus-Krise deutlich umfangreicher aus als von vielen erwartet. Zwar wurden die Spielstätten von sechzehn auf acht reduziert, jedoch finden die Festspiele in modifizierter und verkürzter Form vom 1. bis 30. August zur großen Freude aller Fans statt. Kulturbegeisterte erwarten zwei Opern, drei Theaterproduktionen, 53 Konzerte sowie etliche Rahmenveranstaltungen.
Elektra und Cosi fan tutte
Feierlich eröffnet werden die Jubiläumsfestspiele am 1. August mit Richard Strauss’ ‚Elektra’ in der Felsenreitschule und dem ‚Jedermann’ auf dem Domplatz. Eine Überraschung gibt es im Bereich Musiktheater. Eine Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts ‚Cosi fan tutte’ wird in sechs Vorstellungen vom 2. bis zum 18. August im Großen Festspielhaus auf die Bühne gebracht. Die neue ‚Cosi’ wird von Christof Loy inszeniert, Johanna Mallwitz dirigiert die Wiener Philharmoniker und Marianne Crebessa singt die Dorabella. Im Schauspiel gibt es zwei Uraufführungen: Peter Handkes ‚Zdenek Adamec’ und ‚Everywoman’ von Milo Rau und Ursina Lardi.
Jedermann – Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes
Vor 100 Jahren wurden die Salzburger Festspiele mit ‚Jedermann’ von Hugo von Hofmannsthal aus der Taufe gehoben. Nach mehr als 700 Vorstellungen in einem Jahrhundert ist der ‚Jedermann’ zentraler Bestandteil der Salzburger Festspiele, so auch in diesem Jahr. Heuer sind die 14 Vorstellungen, die vom 1. bis zum 26. August am Domplatz stattfinden, wieder äußerst hochkarätig besetzt. Mit dabei sind u.a. so bekannte Schauspieler wie Peter Lohmeyer, Tobias Moretti, Edith Clever, Paulin Knof, Tino Hillebrand und Marvie Hörbiger.
Kein Jahr ohne die Wiener Philharmoniker
In der Geschichte der Wiener Philharmoniker nimmt Salzburg einen besonderen Rang ein. Das Ensemble rat hier im Jahr 1877 erstmals außerhalb von Wien auf und ist seit jeher nicht mehr wegzudenken. Ab 1925 wurde Salzburg dann zur Sommerheimat des Orchesters. Die vier Konzertzyklen der Wiener Philharmoniker, die vom 7. bis zum 29. August zu hören sind, dirigieren Andris Nelsons, Riccardo Muti, Christian Thielemann und Gustavo Dudamel.
Weltpremiere von Peter Handkes ‚Zdenek Adamec’
Die lang geplante Uraufführung von Peter Handkes ‚Zdenek Adamec’ bietet eine ideale Gelegenheit sich mit dem dramatischen Werk auseinanderzusetzen. Darin geht es um den jungen Tschechen Zdenek Adamec, der sich 2003 aus Protest gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse auf dem Prager Wenzelsplatz anzündete. Handke, Literaturnobelpreisträger und einer der sprachmächtigsten Dichter der Gegenwart, schlägt in seinem neuen Theaterstück Zdenek Adamec einen spielerischen Ton an, der fast schwebend vom Sachlichen ins Flapsige, von der Ironie ins Pathos wechselt. Vom 2. bis zum 16. August gibt es insgesamt acht Vorstellungen Salzburger Landestheater.